1840 Kantonaler Postwagen No. 12 (gelbe Farbe, mit Zürcher Wappen), sogenannter Eilwagen, wie er wahrscheinlich auch auf der Strecke Zürich - Kloten - Bülach - Eglisau - Schaffhausen verwendet wurde. Eine Poststation mit Pferdewechsel war auch an der Kreuzstrasse nach dem Hardwald (zwischen Heimgarten und Glattfelden).
J. Dünki, 150 Jahre Post im Embrachertal, 1992, S. 9
1850 Postkutschenplan der Schweizerischen Postverwaltung (Eidgenössiche Post). Alle Wege führen nach Zürich. Die Fahrzeiten betruf von Zürich nach Bülach 3 7/8 Stunden.
J. Dünki, 150 Jahre Post im Embrachertal, 1992, S. 10
1858 Brief an "Herrn J. Spörri, Kaufmann, Solothurn". Absender rechts quer "1858 Bülach 16 Juny Kern Gemeinderathspräsident". Das rote Siegel oben ist gebrochen bzw. abgefallen. Der erste Rundstempel ist von "Bülach 17. Juni 1858", der zweite von "Zürich 17. Juni 1858 9 Vormittag" und der dritte "Solothurn 17. Juni 1858". Das Porto wurde wahrscheinlich vom Empfänger bezahlt.
Der Text unten lautet:
„Herrn J. Spörri, Kaufmann in Solothurn
Hochverehrter Herr!
Wie Sie bereits wissen werden, ist leider Ihr Schwager Franz Binz
dahier mit Hinterlassung seiner Familie nach Amerika verreist & über
dessen Nachlass der Concurs ausgebrochen. Als Vormund für Frau
Binz & deren fünf Kinder habe ich ihre Ansprachen im Ausfalle mit
Beilage von Beweismitteln anzumelden, die sich auf die Angaben
der Frau Binz stützen. Ich ersuche Sie demnach, beiliegende
Erklärung zu unterzeichnen. Ihre Unterschrift amtlich beglaubigen
zu lassen & mir jene nachher wieder zu übermachen.
Ausserdem sollen Sie dem Knaben Franz noch 20 Fr. gesandt haben;
wenn das richtig ist, so bitte Sie, hierüber ebenfalls eine amtlich be-
glaubigte Erklärung auszustellen und mir einzuhändigen.
Ihre Schwester, Frau Binz, ist eine schwer heimgesuchte Gattin, da
Sie gegenwärtig und wahrscheinlich für immer der väterlichen Stütze
Ihrer Kinder beraubt ist und diesen Augenblick fast gar nicht besitzt,
um mit ihren guten fünf Kindern leben zu können.
Indem ich Sie versichere, ihr zu retten, was möglich ist, versichere Sie
meiner vollkommenen Hochachtung.
Bülach, den 16. Juni 1858
? Kern, Gemeinderathspräsident“
freundlicherweise transkribiert von H. Führer, MW, RA
Postsignet der Eidgenössischen Post, es wurde bis etwa 1930 verwendet
www.post.de
1874 Postkarte von Höri bei Bülach an " H. Herrn Pfr. Steinfels in Zürich" mit Balkenstempel "HÖRI b/B" (bei Bülach) und rundgestempelt und datiert im Postamt "Bülach 9.I.74"
MW
1875 Brief von Langwiesen (bei Feuerthalen, Kanton Zürich) an "Herrn Rudolf Baur, Lehrer, in Höri b/Bülach."
Auf der Vorderseite (oben) ist links der Frankierwert (Wertstempel) von 10 Rp. mit karminrotem Schweizer-Kreuz mit weisser Brief-Taube mit umgehängtem Briefkuvert in Prägedruck zu sehen (wahrscheinlich Wert Nr. 13 A. im Zumstein Ganzsachenkatalog 1984, S. 16).
Auf der Rückseite (unten) ist noch ein erhaltener bzw. ungebrochener Siegel mit Buchstaben "? B (Baur ?) vorhanden, weil das Kuvert oben aufgeschlitzt wurde. Die Stempel von "Zürich 14VII75-11" zeigt den Durchgang bei "Zürich Brf. Exp." (Brief Expedition) um 11 Uhr an. Unten links auf den Kopf gestellt der Ankunftsstempel in Bülach am folgenden Tag. Der Brief trägt keinen Absender-Namen und Adresse sondern die No. 15.
RA
1875 Express Brief (wie oben) bezeichnet links als "Pressé" (pressant) mit gleichem Tarif von 10 Rp. Der Rundstempel "Ambulant 31 XII 75 46 und Nr. 47" deutet darauf hin, dass der Brief direkt beim Briefschlitz des Postwagens des Dampfzuges (wahrscheinlich in Schaffhausen) eingeworfen und während der Fahrt nach Zürich gestempelt wurde. Dieser Brief kam wahrscheinlich über die Eisenbahn zum alten Bahnhof Bülach, der neue wurde erst 1876 eingeweiht.
Die Rückseite des Briefes zeigt die No. 25.
RA
1877 Korrespondenzkarte (Carte-correspondence) an "Herren Heinrich Rüegg, Zwirnerei, Wyla, Ct. Zürich" mit untenstehender Mitteilung auf der Rückseite:
"Da mir das Einwebegarn zu
theuer ist, ersuche nur um das
Strikgarn
Achtungsvoll zeichnet:
Bülach 19. II 77. Rud. Kern."
MW, HF
1880 Postkutsche um 1880, Dreispänner
Harry Nussbaumer, Glattfeldens Postverbindungen zur Zeit Gottfried Kellers, 1985, S. 27.
1893 Postkarte an Herrn Suttter, Kurhausbesitzer Eglisau" Text auf Rückseite siehe unten:
"Geehrter Herr !
Bei dem feuchtkalten Wetter zieht
Frau Nägeli vor , den Eintritt
in Ihre Anstalt bis nach Pfingsten
zu verschieben. Ich werde Ihnen
dann Tag u. Stunde wieder be-
sonders melden.
Achtungsvoll grüsst Sie
Bülach 11. Mai. 83. Dr. Moor"
1879 wurde in Eglisau ein Kurhaus gebaut, das Mineralwasser verwertete. Der Kurbetrieb musste nach etwa 15 Jahre wieder eingestellt werden (später wurde Eglisauer Mineralwasser und Vivi Cola abgefüllt).
Literatur: Hans P. Schaad, Wie die Eglisauer ein Kurhaus bauen, in: Zürcher Taschenbuch, Nr. 101, Zürich, 1981, S. 113 - 122, MW, RA
1893 Brief von Bülach nach Frauenfeld, Nachnahme 55 Rappen, Text:
"Herrn A. Fitzli, Cassier der Ortsgemeinde Langorf b. Frauenfeld." In roter Tinte quer: "bar von Porti und Frankaturen, vorausbezahlt."
Absender Meier-Albrecht
MW
1896 Karte zur Orientierung von Bülach nach Bern, Text auf Rückseite siehe unten:
"Herr Dr. Kappeler
ist zur Zeit hier Bülach
Mit Hochachtung
. Baltensbererger
Posthalter"
MW, RA
1900 Bülach Marktgasse (heute Bahnhofstrasse), links die alte eidgenössische Post, später Frl. Rietmanns Porzellan- und Tabakgeschäft, rechts Gasthof Kreuz, dahinter Villa Neuhof (Haus Bächtold).
Oben rechts die Strassenlaterne, die erstmals elektrisch erleuchtet. Im Hintergrund in Wolken Vollmond.
Weltbild Verlag, Olten, 2002, Foto: Archiv Lesegesellschaft, Bülach, Nachdruck (einer kolorierten Karte) aus der Serie "Eine von 30 Karten aus dem Postkartenbuch Bülach in alten Ansichten", O. Meier, CM
1900 Links alte eidgenössische Post oben angeschrieben auf gelbem Schild "Post Telegraph Telefon - Bülach" (das Schild war wohl weiss auf rotem Email". Bestaunt wird hier die elektrische Strassenlaterne, damals eine Sensation. Die Wettersäule wurde erst 1907 vor die Post gestellt.
Artist. Atelier H. Guggenheim & Co., Editeurs, Zürich, No. 12310
Der Telefonanschluss erfolgte schon 1891 (Telefonnetz mit Handzentrale). Die Telefondame musste die Verbindung entsprechend stöpseln. 1900 gab es folgende Anschlüsse in Bülach (noch keine Telefonnummern):
Bezirksgerichtskanzlei
Dolder, E., Tierarzt
Egle, F., Cement- und Baugeschäft
Elliker, J., Bäcker und Wirt
Forster-Ganz, F., z. Sonnenhof
Forster-Ganz & Co., mechan. Baumwollzwirnerei
Glashütte (Vögeli-Haab & Cie)
Graf, H., Expedition des "Bülach-Dielsdorfer Volksfreund"
Grob, G., Arzt
Hildebrandt, G., Advokat
Höri Gemeindestation, Postablage
Huber, J. U., Gasthof z. Kopf
Kantonalbank-Filiale
Krankenasyl
Malzacher, J., Gasthof z. Kreuz
Meyer-Rusca, J., Villa Tusculum, Seeb-Winkel
Moll, Franz, Bäcker und Wirt, Bachenbülach
Moor, J. Dr.
Nicolet-Hintermeister, Ls., Eisen- und Maschinen
Obstbaugenossenschaft, Heimgarten bei Bülach
Schurter, T., Bezirksagent der schweiz. Mobiliargesellschaft
Siegwart, Ls., Restaurant Bahnhof
Surber, J., Metzger
Wasserwerks-Anlage der Maschinenfabrik Oerlikon, Hochfelden
Winkler, Hch., Handlung, Hochfelden
Zander, Hs. Cd., Handlung und Agentur
Die Zentrale war besetzt von 7 Uhr morgens bis 9 Uhr abends. Siehe Beispiel unten. Da gab es
Da gab es etwa 1914 den deutschen Schlager auf einer 78er Schelllackplatte: Hallo du süsse Klingelfee..... betr. Stöpselmamselle.
Remo Albrecht
Ton und Bild Link zum Herauskopieren:
https://www.youtube.com/watch?v=GMIwoz1dwPE
1900 Jahresstatistik Postbureau Bülach (an unterer Bahnhofstrasse, siehe Bild oben)
Post-, Telegraphen- und Telephon-Verkehr Bülach im Jahre 1900 (Scweizerische PTT):
„Der Verkehr auf dem Postbureau Bülach hat sich seit 1886 bis jetzt geradezu verdoppelt, weshalb das Bureau letztes Jahr in die 2. Klasse rangirt wurde. Folgende Zahlen einer uns freundlich übermittelten Verkehrsstatistik pro 1900 mögen einen Begriff von der Arbeit geben, die das Bureau – in dem zugleich Telegraph und Telephon untergebracht sind – zu bewältigen hat:
a. Mandate. Interne Einbezahlte 7,160 Stück mit Fr. 583,200. Ausbezahlte 5,222 Stück mit Fr. 365,000. International Einbezahlte 914 Stück mit Fr. 32,000. Ausbezahlte 176 Stück mit Fr. 9,600.
b. Fahrpoststücke. Aufgegebene 13,655 Stück incl. 200 Stück ins Ausland. Angekommen für Bülach 17,225 Stück, 1,000 vom Ausland. Umspedirt 1,325 Stück. Total 32,205 Pakete.
c. Aufgegebene Nachnahmen 10,000 Stück im Betrage von Fr. 35,000. (Rückgang.).
d. Chargebriefe 4,490 Stück aufgegeben; umspedirte: 1,374 Stück; Einzugsmandate : Aufgabe und Ankunft 1,400 Stück.
e. Zeitungen expedirt und angekommen 212,000 Exemplare.
f. Verkaufte Werthzeichen (Briefmarken) Fr. 20,000 inbegriffen ca. 24,000 Stück Karten.
g. Telegramme. Aufgabe 1,200 Stück. Ankunft 1,200 Stück. Total 2,400 Stück (Rückgang wegen Telephon)!
h. Telephon. Gespräche: Lokal: 13,000; ankommende 11,000. Transit: 12,000.
Versandt täglich 50 Postsäcke. Empfängt täglich 50 Postsäcke.
Aufgegebene nicht eingeschriebene (nicht Chargé) Briefpostgegenstände (Briefe, Postkarten, Drucksachen etc.) ca. 160,000. Umspedirte ca. 50,000.“
Wochenzeitung, 30. Januar 1901, S. 2, Unter Rubrik Lokales
1901 kolorierter Stich von Bülach im späten Mittelalter mit altem Wappen von Bülach inkl. Laurentiusrost. Unten Rückseite mit roter Vignette Tellfestspiele. An: "Herrn Niklaus Moeri, Baumeister, Wirtshauf z. "Arche", Affoltern a/ Albis, Ct. Zürich". Text:
"Lieber Herr Moeri
Bin heute hier auf
Bülach und sende Ihnen, sowie meinen
lieben Tischgenossen ein freundliches
Grüsschen Emmy Fuhrer
Komme sehrwahrscheinlich Freitag Morgen."
Witwe Hüsser, Bülach, PVK Z, RA
1902 Postkarte mit aufgedrucktem Wert von 5 Rp. nach Zürich. Rundstempel Ambulant No. 37 (beim Postwagen der Dampf-Eisenbahn eingeworfen, auf der Fahrt nach Zürich gestempelt)
Bülach, MW
1903 Bahnpostwagen der ehemaligen NOB Z30 523 um etwa 1903
"In der Schweiz wurden erstmals 1857 Bahnpostwagen bei der Schweizerischen Nordostbahn (NOB) auf der Strecke Zürich–Baden–Brugg eingesetzt. Die Einrichtung der Bahnpostwagen war äusserst karg. Die ersten Bahnpostwagen befanden sich im Eigentum der Bahngesellschaften, und die Schweizer PTT hatte die Verzinsung der Anschaffungskosten, die Abschreibungsbeträge sowie den Unterhalt zu übernehmen. 1866 kaufte die Post alle damals verkehrenden 24 Bahnpostwagen den Bahngesellschaften ab und gab den Bau von zehn neuen Wagen in Auftrag, welche einen Stückraum, Sackabteil, Büroraum und Kleiderraum mit Abort enthielten. Die Bahnpostwagen entwickelten sich in dieser Zeit weiter. Waren es anfänglich leichte 2-achsige Wagen, folgte ihnen ab 1875 Galeriewagen mit offenem Seitengang und um die Jahrhundertwende 3-achsige Wagen mit Oberlicht. Bis 1891 wurde unter Kerzenlicht, Petrol- und Gaslampen gearbeitet. Erst später wurde die elektrische Beleuchtung eingeführt.
www.lokschmiede.ch mit freundlicher Genehmigung
1904 Postkarte von Bülach nach Herrliberg an "Fräulein Bertha Kern, p. Adr. Herrn Rusterholz Metzger z. Trauben ?, in Herrliberg" (Zürich). Was bedeutet das schiefe Aufkleben der obigen 5 Rp. Ziffermarke? Evtl. Vergiss mich nicht (siehe unten zur Briefmarkensprache, die nicht immer ganz eindeutig ist).
Die unten stehende Vorderseite zeigt Blumenmotive und aufgeklebte lila Blüten aus Stoff. Diese Motive sind etwas schiff aufgedruckt worden. Der Text lautet:
"Liebe Bertha !
Es wundert mich ob du
immer noch gesund,
und munter seist ich
hoffe es. Die Rosa
Glattfelder hat jetzt eine
T.(ante ?) seit Samstag ein Kind ?
Einen freundlichen Gruss
von uns Allen Familie
Lienhart und Emma W."
MW, RA
1904 links ehemalige eidg. Post Bülach mit Tafel "Post &Telegraph Telephon Bülach", rechts Gasthof Kreuz, davor Kutsche mit Zweispänner
H. Meyer, Bülach, Nr. 25689, Bernini
Ph.B., Nr. 7320, RA
... und oben noch ein kleiner Tellknabe, der als grüne 5 Rp. Briefmarke schräg bzw. auf dem Kopf stehend aufgeklebt wurde. Gemäss obigem Schlüssel zur Briefmarkensprache würde dies heissen "Du hast mich vergessen", siehe oben links. Der Text an "Fräulein Anny Kienast, Zürich V., Fröhlichstr. 54" lautet
"Bülach, 23. VIII.11.
Rest. Siegwart (später Feldschlösschen, in der Herti), 8 1/2 Uhr morgens.
Um Dir zu zeigen,
wie fest das Geld bei
uns noch sitzt,
schicken wir ein
kleines Sümmchen,
hier von unserem
Besitz."
Die Karte zeigt auf der Vorderseite (unten) alte Banknoten und Münzen (in Prägedruck), die aus einem goldenen Füllhorn kommen.
Auf dem Bild ist der Hauptplatz vor dem Surberbrunnen mit Ladenlokalen (rechts)
Artist. Ateliers H. Guggenheim & Co., Zürich, No. 7514f, No.115000, MW
1905 "Unterer Teil der Bahnhofstrasse um 1905, Scheuchzerhaus am linken Bildrand, ehemalige (eidgenössische) Post Mitte rechts.
Weltbild Verlag, Olten, Foto: Lesegesellschaft, Bülach, Nachdruck aus der Serie "Eine von 30 Karten aus dem Postkartenbuch Bülach in alten Ansichten"
1906 Nachnahme Karte von Bülach nach Niederglatt (Notariatskanzlei)
Bülach-Dielsdorfer Wochenzeitung, MW
1907 Ansicht Bülach umgeben von Kantonswappen. Botschaft "Gruss von Y ?" an Fräulein Rosa Steiner z. Ackerhof, Pfungen" Die schräg geklebte Briefmarke auf der Rückseite könnte als verdeckte Botschaft bedeuten "Vergiss mich nicht" oder "Ich liebe Dich".
Artist. Atelier H. Guggenheim & Co. Zürich, No. 4725, RA
1907 links alte kantonale Post Bülach am ehemaligen Untertor, Karte echt gelaufen am 5. September 1907 als Feldpost mit Truppenstempel Feld-Batterie 19 von Bülach nach St. Gallen
Artist. Atelier H. Guggenheim & Co., Zürich, Nr. 12308, Nr. 58717, Bertini
1908 Nachnahme-Karte für "Herrn Severin Scheuchzer, Buchdrucker, Bülach, Mitglied der Gemeinnützigen Gesellschaft des Bez. Bülach in Bülach". "Der Quästor der Gesellschaft:
Hans Conrad Zander, Bülach"
MW
1908 Postkarte mit aufgedruckter 5 Rp Briefmarke grüner Tellknabe an Herrn Notar Kronauer nach Embrach
Th. Hotz, Lehrer, Glattfelden, MW
1909 Prägedruck-Karte mit Photographie Bülach von Südost. Umrandet von Briefmarken, die 1905 und 1908 von der eidgenössischen Postverwaltung herausgegeben wurden mit vollständigen Serien:
Stehende Helvetia, ZSt-Nr. 86A - 92A
Tellknabe mit Rand, ZSt-Nr. 101 - 103
Helvetia Brustbild, ZSt-Nr. 104 - 106
Die obigen Briefmarken sind wellengestempelt und rundgestempelt mit Phantasie Angaben III.08 Beste Grüsse in den drei Landessprachen versehen.
Die Karte ist echt gelaufen ohne Absender an "Herrn Geo. L. Scheffer, Postfach Bahnhof 20225, Zürich" mit folgendem Text:
"Lieber Georg !
Nur in Eile teile Dir mit, dass ich gestern am Rennen von 30 der 2. geworden bin . Den Preis sende ich wahrscheinlich nach Hause mit Wasch. Wasch brauche aber keine. Heute rannte so ein Kamel so an mich, dass ich nun eine Muskelquätschung habe. Schlimm ist es nicht, aber schmerzhaft."
Artist. Atelier H. Guggenheim & Co., Zürich, Nr. 14533 / 80, MW
1909 Postkarte nach Zürich mit Bild der
Einweihung des Denkmals der Fondation de L'Union Postale Universelle, Bern (Weltpostverein)
MW
1909 rötlich eingefärbte bzw. getönte Photographie, Bülach Post, an der Bahnhofstrasse (damals genannt Schaffhauserstrasse), zweites Haus von Links (von Hand angeschrieben Post), mit einem (roten) Emailschild "Post & Telegraph", davor steht die untenstehende Wettersäule von Lambrecht, Deutschland, auf der rechten Seite das Wirtshaus zum Kreuz
www.baechtigerhorgen.ch
1909 kolorierte Ansichtskarte von Bülach (vom Schleufenberg aus) gesandt nach St. Louis, Missouri (Mo), USA. Diethelm Nägeli war als Glasmaler nach St. Louis ausgewandert. Es gibt auch noch anders kolorierte Karten dieser ehemals schwarz-weiss Aufnahme durch das Atelier H. Guggenheim, Zürich.
D. Naegeli, RA
1910 Ansichtskarte von Bülach, etwa 1910, Bildmitte alte eidg. Post (1890 - 1940), am rechten Bildrand der hözerne Kiosk von Herrn Moschini, wo er Bananen, aber auch Marroni verkaufte. Dahinter Gasthof Kreuz und Villa Neuhof. Auf der Strasse Pöstler mit Posthandwagen und Kinder mit Babywagen.
Am linken Bildrand ehemaliges Restaurant von Witwe Spiess (heute Migros Filiale Bülach).
AS, KM
1910 Echt gelaufene Karte mit Kantonswappen in Heissprägedruck. Oben in der Mitte das offizielle Wappen der eidgenössischen Post. Auf den beiden Seiten links und rechts die damals aktuelle Briefmarken Serie der Ziffermarken und stehender Helvetia mit Schild.
Artist. Atelier, H. Guggenheim & Co., Editeurs, Zürich Nr. 8018, No. 16544, MW
1910 Ausschnitt aus untenstehender Photokarte "Lambrecht's Wettersäule, hier noch vor der ehem. Post an der Bahnhofstrasse, später auf dem Areal des Bahnhofs bei der Bushaltestelle. Heute beim Ortsmuseum an der Brunngasse (1). Die Säule erinnert an die kant. Landwirtschafts-ausstellung 1907, Photo um 1910"
Weltbild Verlag, Olten, aus der Serie "Eine von 30 Karten aus dem Postkartenbuch Bülach in alten Ansichten", Foto: Archiv Lesegesellschaft, Bülach
1910 Wettersäule Bülach, vor der alten Post an Bahnhofstrasse (damals genannt Schaffhauserstrasse), angeschrieben mit einem roten Emailschild Post & Telegraph, Karte gedruckt etwa 1910
www.baechtigerhorgen.ch
1912 Nachnahme-Gebühr von "Fr. 36 Ct. 72" an die Gemeinde Höri für Telegraphen- Abonnementsbetrag für das 2. Semester 1912. Frankiert mit 12 und 10 Rp.
Schweiz. Telegraphen-Verwaltung, No. 660, MW
1912 Prägedruck-Karte mit Photographie Bülach Bahnhofstrasse von Norden. Umrandet von Briefmarken, die 1905 und 1906 von der eidgenössischen Postverwaltung herausgegeben wurden mit vollständigen Serien:
Stehende Helvetia, ZSt-Nr. 86A - 92A
Zifferzeichnung, ZSt-Nr. 80 - 85
Die obigen Briefmarken sind teilweise gestempelt mit einem Phantasie-Balkenstempel "HELVETIA", welcher natürlich nie in der Praxis vorkam. Auf der linken Seite Teil eines Rundstempels mit Inschrift "SOUVENIR".
Die Karte ist echt gelaufen frankiert mit einer grauen 7 1/2 Rp. Tellknaben-Briefmarke rundgestempelt 23. 11.12"
Carte Philatelie, D. R. G. M. Nr. 222744, O. Z. M. MW
1912 "Amtliche Postkarte der Schweiz mit Angabe der Telegraphenbureaux und der Eisenbahnen bearbeitet und herausgegeben von der Schweizerischen Oberpostdirektion (Bern), ausgeführt von der Schweizerischen Landestopographie 1912" in vier Blättern. Auflagenvermerk unten links:
R. & S. - III.12 - 3000 (Stück Auflage). No. 7090
Unten Post- und Telegraphenbureau von Bülach. Dazu ein rotes Symbol mit Punkt auf Strich (dies wohl Telegraphenstation, wie bei Bahnstationen üblich). Die Post wird über die Bahn zum Bahnhof Bülach und von da zum Postbureau an der Bahnhofstrasse gebracht und von da das aus verteilt nach Nussbaumen (keine Poststelle), Hochfelden, Höri, Bachenbülach Winkel (inkl. Seeb und Rüti ohne Poststellen). Interessanterweise führt eine gestrichelte Linie (wohl Kasernenstrasse) noch zum Waffenplatz (damals Artilleriekaserne, unten "Kasernen"genannt) von Bülach. Dieser hat weiterhin eine eigene Poststelle, die vom Militär betrieben wird. Der (portofreie) Verkehr mit dieser Feldpoststelle war beachtlich, nicht nur zahlreichen Ansichtskarten und Briefe wurden hier aufgegeben sondern auch "Wöschseckli" der Soldaten gingen ein und aus sowie die begehrten "Frässpäckli" wurden angenommen ...
RA
1913 Neujahrskarte nach Eglisau datiert 1. Januar 1913 "Glückliche Fahrt im neuen Jahre".
"Jmport" Made in Germany, 1293, DD
1914 Nachnahme-Karte für Inserat von Bülach nach Embrach
Bülach-Dielsdorfer Wochenzeitung, Bülach, MW
1914 Prägedruck-Karte mit Photographie Bülach von Südost. Oben die beschrifteten Kantonswappen und Schweizer Wappen mit Posthorn. Am Seitenrand die ungestempelten Briefmarken, die 1907, 1908 und 1909 von der eidgenössischen Postverwaltung herausgegeben wurden mit vollständigen Serien:
Helvetia Brustbild, ZSt-Nr. 104 - 106
Helvetia mit Schwert, ZSt-Nr. 108 - 116
Tellknaben, ZSt-Nr. 117 - 118
Karte als Feldpost gelaufen und somit ohne Briefmarken 24. November 1914.
Artist. Atelier H. Guggenheim & Co., Zürich, Nr. 16544 / 322, MW
1915 Postkarte mit aufgedruckter 5 Rp Briefmarke grüner Tellknabe nach Zürich II
H. Meyer, Bülach, MW
1919 Postkarte, abgetrennt aus Karten-Set, nach Klybeck Basel von Bülach, mit aufgedruckter grauer 7 1/2 Rp. Tellknaben-Marke
MW
1919 leicht kolorierte Karte mit "Gruss aus Bülach" mit Mädchen (siehe unten) an "Fräulein Elise Albrecht, Friedaustrs. 25, Zürich III." Text:
"Bülach, d. 18. VII. 19
Liebe Liesel !
... Dir ...
mitheilen, dass ich
jedenfalls nicht
kommen kann
sonntags, noch nicht
bestimmt. Herzlichen
Gruss, Käthe"
Nr. 1183, MW
1926 Postkarte mit Feldpost-Balkenstempel "Kaserne-Bülach Militärpost" und Rundstempel "Bülach 1. II. 26 - 8" an Mademoiselle Rose Currit, Rochefort, Ct. Neuchâtel" mit Text:
Bulach, 1. II. 1926
Chère Rose
A l'occasion de ce jour d'ani-
versaire reçois les voeux sincères
de joie, santé et bonheur que je
te souhaîte. Esperant que tu vas
bien. Je te remercie pour ton
paquet ainsi Emile. Nous irons
dimanche prochain. En attendant
de vous revoir, recevez les meilleurs
salutations.
Paul Emil"
FAS No. 5995/6, MW
1929 Postkarte mit dem Stich von Einsiedeln zu 10 Rp. Bestellung von Broschüren in Pfäffikon.
Alfred Allemann, Uhrmacher, Bülach, MW
1931 Postsignet 1931 bis 1936
www.post.ch
1935 Postdienst. Die Pakete werden im Holzkarren vom Bahnhof abgeholt und in die Post Bülach gebracht. Im Hintergrund wahrscheinlich die Druckerei Graf auf der Herti an der ehemaligen Schaffhauserstrasse (heute Bahnhofstrasse.
KK
1939 Brief von Bülach nach Frauenfeld, mit 20 Rp. frankiert
MW
1946 vorgedrucke Postkarte 10 Rp., aus einem Postkarten-Set, mit Ambulant-Stempel ? 26. Mai 1946
MW
1947 Brief von Bülach nach Embrach "An Herrn Notar J. Kronauer, in Embrach"
Dr. iur. Walter Hildebrandt, Fürsprech in Bülach, MW
1950 Postautokurs betrieben von der Firma Hans Kägi (als Konzessionär, siehe oben). Parkiert vor dem Kiosk des Bahnhofs Bülach (links). Auf der rechten Seite ist das Dach des ehemaligen Güterbahnhofs Bülach zu erkennen. Davor der Zug nach Winterthur. Remo Albrecht berichtet dazu: Es handelt sich wahrscheinlich um den Saurer-Bus mit Chauffeur Hans Dähler, Winkel ZH. Der Kurs war wohl (Kloten) Bülach-Höri-Bülach. Die Passagiere sind vorne rechts durch die Türe eingestiegen - auf der Trottoirseite. Der Chauffeur in der Türe links (oben). Der Billett-Automat war ein metallener Apparat mit Wählscheibe wie bei einem Telefon und einer kleinen Kurbel. Da kam ein etwa 6 cm langes Papier-Billet heraus. Der Kurs von Höri nach Bülach kostete 50 Rappen pro Weg für ein Kind. Der Chauffeur trug ein feldgraues Uniformhemd zusätzlich zur Posthose. Heute heisst das Postauto natürlich Bus. Das Postauto transportierte wie der Name sagt auch Postsäcke. Der Postsack ist ein grob gewobener grauer Leinensack mit dem Stempel Aufdruck "PTT" oder "Post" und mit einfachem Ledergurt mit Schloss verschlossen (siehe unten).
KK, RA, St. Betschart
Unten Billettautomat aus einem Saurer Berna Postauto.
Lebenslauf Josef (Sepp) Dähler – legendärer Postautochauffeur von Bülach und Umgebung – immer fröhlich, zuverlässig und pünktlich
1916 Josef Dähler wird im Appenzellischen geboren, Ausbildung zum Landwirt
1949 als Buschauffeur im Sommer Ausflugsfahrten Davos Flüelapass Zernez Ofenpass Stilfserjoch (Stelvio)
1950 Josef Dähler wird erster Wagenführer von Bülach der PTT bzw. dessen Konzessionär Hans Kägi Autoreisen, Zürich, und fährt zwischen Kloten und Bülach und Höri
1954 Umzug nach Winkel (alte Post)
1970 Busgarage Seeb-Winkel, Josef Dähler wohnt im oberen Stock
1981 Pensionierung von Josef Dähler, nach rund 1,5 Millionen unfallfrei gefahrenen Kilometern
NBT 7.10.2000, St. Betschart, RA
Unten Postauto vom Typ Saurer Alpenwagen etwa 1951, welches auch als Spielzeugauto hergestellt wurde. Typisch das Schiebedach, damit die Fahrgäste das Bergpanorama besser geniessen können, später ersetzt durch durchsichtiges Plexiglas.
Bülach - Vom Postauto zu den modernen Bussen der ZVV
1933 Eröffnung Linie Bülach – Kloten – Höri durch die Genossenschaft für Autobetriebe im Bezirk Bülach
1939 Betrieb mit Kohlevergasung infolge Mangel an Diesel-Treibstoff
1941 Einstellung infolge Brennstoffmangel (2. Weltkrieg)
1950 Erstes PTT-Postauto auf Strecke Bülach – Kloten und Bülach – Höri durch die Firma H. Kägi, Autoreisen, Zürich, Bus des Typs Saurer CR 1D, mit 21 Sitz- und 18 Stehplätzen,
erster Chauffeur ist Josef (Sepp) Dähler aus Winkel bei Bülach
6 Kurspaare Bülach – Kloten
3 Kurspaare Bülach – Höri
Leiter Postauto Regiebetriebe war Werner Gisler, Postverwalter von Bülach
1963 Zweiter Wagen wird angeschafft
1965 Josef Dählers Saurer CR 1D-Postauto wird ausgemustert
1969 erster Gelenkomnibus der Schweizerischen Reisepost
1969 Kursstrecke Bülach – Hochfelden – Neerach – Stadel
1970 Inbetriebnahme Postautogarage Seeb-Winkel für 18 Fahrzeuge, erstellt durch Hans Kägi
1973 Konzession von Hans Kägi läuft altershalber aus , Uebernahme durch PTT Reisedienst
1973 Kursstrecke Bülach – Niederglatt – Niederhasli – Dielsdorf
1981 Schubgelenkbus Mercdes 0 305 G (62 Sitz- und 100 Stehplätze)
1985 Postverwalter Werner Gisler wird nach 35 Jahren bei der Post Bülach pensioniert,
Stabsübergabe an Karl Kern, von Kanton St. Gallen (später Mitglied der Generaldirektion PTT, Bern)
1989 Städtli-Bus Bülach
1990 Einführung Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) mit Postautolinien:
525 Bülach – Höri
530 Bülach – Flughafen Zürich
1992 Einführung Nachtbus (privater Kleinbus) an Wochendenden um Morgens um 02.00 vom Zürcher Bahnhofplatz über Kloten, Bülach nach Eglisau
1992 Stephan Betschart führt den ersten Ortsbus-Betrieb in Bülach
1993 Ortsbus wird von ZVV bzw. PTT übernommen
1994 Erweiterung und Modernisierung des Stützpunktes Seeb-Winkel durch PTT
1997 Einführung Schnellbus Bülach Bahnhof – Flughafen über Panzerpiste
2000 Jubiläumsfest 50 Jahre Postautokurs Zürich – Kloten beim Depot Winkel-Seeb
mit freundlicher Genehmigung von St. Betschart, Glattfelden
1956 Brief von Bülach nach Zürich 1, mit Strafporto von 40 Rp. (mit T-Stempel). Dieses war vom Empfänger zu entrichten.
MW
1956 Postauto im Einsatz in Bülach und Umgebung, hergestellt von FBW Wetzikon
PTT, KK
1958 Nachnahme von Fr. 8.60 von Bülach nach Zürich
Gemeindeammann- und Betreibungsamt Bülach, Betr. Nr. 2620, MW
1964 Der legendäre und beliebte Bülacher Postbeamte Emil Hänsenberger, von Arbon TG stammend, mit einem vollen Paketwagen. Er befindet sich vor der Haus Bahnhofstrasse 11, heute Fielmann Optik, zwischen Kleider Keller und Uhrengeschäft ehemals Allemann. Das Haus gehörte früher dem Schreiner Gassmann, deshalb die schöne hölzerene Haustüre als Meisterwerk.
KK, KM, RA
1956 Der stolze Bülacher Pöstler Emil Hänsenberger in Uniform mit Schirmmütze und lederner Posttasche umgehängt. Im Hintergrund das ehemalige Bauernhaus der Familie H. Meier-Bächi an der Untergasse 1.
KK
1984 Bülach Sonderstempel zur 600 Jahr Feier des Stadtrechts von Bülach (1384 - 1984). Frankiert mit Pro Patria Marke 1984 mit Turmofen (aus Winterthur, nicht aus Rathaus Bülach) 50 + 20 Rp., rechts Rundstempel "Automobil-Postbüro -8.-9.84-10" Siehe auch unten
PB, MH
1995 Bülach Altstadt, Grampentörli mit Stadtmauer und reformierter Kirche, Bülach Sonderstempel mit Rathaus und reformierter Kirche datiert 1. November 1995, 8 UhrWH
1997 100 Jahre Eisenbahnlinie Eglisau-Neuhausen, Bülach Sonderstempel mit Rathaus und reformierter Kirche datiert 21. Juni 1997, 11 Uhr
WH
2010 Poststelle Kaserne Bülach, um 2010. Diese Post war früher ein wichtiger Ausgangspunkt von Feldpost-Ansichtskarten von über 100,000 Militärangehörigen aus Bülach in die ganze Schweiz. Die Adresse ist:
Waffenplatz Feldpost (Wpfl FP)
Kaserne
8180 Bülach
Der Waffenplatz Posdienst wird jeweils von einem Wpfl FP Uof (Unteroffizier, dem auch Ns Sdt (Nachrichtensoldat) / Postangestellte zugeteilt sind. Hier im Bild Adj Uof Keller (der auch bei der Post in Bülach arbeitet).
www.gebrueder-duerst.ch, RK
2014 Postfächer bei Post Bülach
Oliver W., yelp, mit freundlicher Genehmigung
2016 Bushof beim Bahnhof. Rechts eine der wenigen übrig gebliebenen Telefonkabinen Swisscom (ehemalige PTT). Rechts vom rot-weissen Flohmarktplakat ist die alte Abläute-Glocke, die früher beim Bahnhof stand.
PB